Gleich drei Jubiläen, der St.-Thomas-Schützenbruderschaft, standen im Jahr 2014 an.

 

1924 Fest zur Wiederbegründung der St. Thomas-Schützengesellschaft Ellen.

 

1964  Gründung der Jungschützengruppe

 

1964  Weihe der heutigen Vereinsfahne.

 

Vor 90 Jahren, am 20. Juli 1924, fand in Ellen das erste Schützenfest nach dem 1. Weltkrieg als Gründungsfest der St. Thomas Schützengesellschaft statt.

 

Als Initiator der Gründung der St. Thomas Schützengesellschaft gilt nach Überlieferungen vor allem Quirin Laaf. Vorausgegangen waren Überlegungen, den bestehenden Kriegerverein zu einem Schützenverein umzuwandeln. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, da hierfür unter den Mitgliedern des Kriegervereins keine Mehrheit gefunden werden konnte. Somit sollte eine neue Bruderschaft gegründet werden. Dieses Vorhaben scheiterte ebenfalls, weil für den damaligen Pfarrer Timmermann, der in der neuen Bruderschaft das Amt des Präses übernommen hätte, aufgrund der Zugehörigkeit zur kommunistischen Partei einiger Mitglieder, die christlichen Ideale einer Bruderschaft, nicht erfüllt worden wären.

Der neu gegründete Verein nannte sich nun St. Thomas - Schützengesellschaft Ellen. Das Amt des Präses wurde nicht besetzt.

 

Zum ersten Schützenkönig im Jahre 1924 wurde Johann Schauff gewählt, weil man das Gründungsfest nicht ohne König feiern wollte. Im gleichen Jahr errang der erste Vorsitzende Peter Josef Flatten die Königswürde beim Königsschuss für das Königsjahr 1924/25.

 

Das jährliche Schützenfest wurde immer am Sonntag nach Fronleichnam und dem darauffolgenden Montag gefeiert. Das Fest startete mit dem Weckruf des Trommlerkorps und den Ständchen beim ersten Vorsitzenden, dem General und dem amtierenden Schützenkönig. Höhepunkte des Festes waren die Festmesse am Sonntagmorgen, Kranzniederlegung am Ehrenmal sowie die Festzüge am Sonntag und Montag. Den Abschluss der Festzüge bildete traditionell die Parade an der Kirche. Erwähnenswert ist noch, dass an jedem der beiden Festtage ein Königsball stattfand.

 

Das Plakat zeigt das Festprogramm aus dem Jahr 1924.

 

 

 

Die Tanzveranstaltungen fanden in den Sälen Josef Savelsberg, Burgstr. (ab 1929 Arnold Wamig) und Bernhard Schwaack, damals Oberzierer Str. (heutige St.-Thomas-Str.) statt. Versammlungen und Vorstandssitzungen wurden auch in der Gaststätte Johann (Jean) Schauff, damals Kirchstr. (heutige St.-Thomas-Str.) abgehalten. 
 

 

Zu dieser Zeit trugen alle Offiziere grüne Uniformen, einen Tschako und einen weißen Gürtel. Der General, der Oberst und der Major trugen anstatt des Tschakos einen Spitzhelm mit einem schwarz-weißen Federbusch und ihre Adjutanten trugen zusätzlich eine Schärpe und auf ihren Tschakos einen weißen Federbusch. Der General, der Oberst, der Major und die Adjutanten waren beritten.

 

Die Schützengesellschaft hatte schon kurz nach der Wiederbegründung 80 - 100 Mitglieder.   

 

In den ersten Jahren wurde ebenfalls eine Fahne angeschafft.

 

 


Auch das Jahr 1964 war für die St. Thomas Schützenbruderschaft (diesen Namen trägt die Bruderschaft seit dem Jahre 1953) ein ereignisreiches Jahr.

 

Vor 50 Jahren, bei der Generalversammlung am 19. Januar 1964, wurde nach langen Überlegungen eine Jungschützengruppe gegründet.

 

Eng mit der Gründung der Jungschützengruppe ist der Name Günter Borzutzki verbunden, der sich maßgeblich für die Gründung derselben eingesetzt hat und auch für deren Betreuung in den folgenden Jahren verantwortlich zeichnete.

 

Die Jungschützengruppe bestand zunächst aus 8 jungen Männern und erhielt im Mai 1964 eine eigene Satzung, die von den Vorstandsmitgliedern Wilhelm Weiser und Günter Borzutzki ausgearbeitet wurde.

 

Erster Jungschützenmeister wurde der damals amtierende König 1963/64 Manfred Schauff.

 


Ab Mitte 1964 übernahm Klaus Krischer das Amt des Jungschützenmeisters.

Die erste Prinzenwürde errang Willi Weiser am 28.05.1964 am Fronleichnamstag.

 

Die Jungschützen nahmen an allen Veranstaltungen der Bruderschaft, d. h. sowohl an den Festveranstaltungen als auch an den kirchlichen Verpflichtungen, teil. Auch bei den Besuchen der auswärtigen Schützenfeste waren sie vertreten. Besonders widmeten sie sich aber dem Schießsport, der in dieser Zeit intensiv gepflegt wurde.


Jungschützen bei einem Festzug in dieser Zeit (v. l. n. r.: Klaus Krischer, Johannes Wirtz, Hermann-Josef Roland, Josef Berg, Willi Weiser)

 

Zum Schützenfest des gleichen Jahres bekamen die Schützen eine neue Fahne. Die alte Traditionsfahne, die noch aus der Zeit der St. Thomas Schützengesellschaft von 1924 stammte, musste aufgrund der insbesondere in den Kriegsjahren erlittenen Blessuren, ersetzt werden.

 

Die feierliche Fahnenweihe wurde in der Festmesse am Schützenfestsonntag durch Pfarrer Lambertz vollzogen.


Fahnenweihe 1964

 

am linken Bildrand: die Traditionsfahne der Schützengesellschaft von 1924

am rechten Bildrand: die neue Fahne der Bruderschaft

v. l. n. r.: Balthasar Spies, Pfarrer Josef Lambertz, Franz Frohn

Der Text vom "Historischen Rückblick" wurde von Josef Krischer und Jürgen Prinz überarbeitet.